Sonntag, 30. August 2009

ACD-Con 2009


Sonntag, letzter tag wie bei den meisten cons. Nur hier müssen wir etwas schneller weg, die Closing Ceremony soll bereits um 10 uhr stattfinden. Und Achim neigt zur pünktlichkeit.
Das bild zeigt das ergebnis gestriger arbeit mit nicht unerheblichem geistigen einsatz: die schaffung eines künstichen Rüdigers (zur anbetung etc; es hat auch jemand gegeben, der mit "Rüdiger" vereinbart hat, dass dieser die finanzierung des nächsten ACD-Cons übernimmt (z.b.)),
1. gebot: Ich bin Rüdiger, du sollst keine anderen götter haben neben mir!
Der unten sichtbare ball ist der vom sitzfußballspiel mit den unterschriften aller mitspieler, inzwischen natürlich für ein heidengeld bei der versteigerung verscherbelt.

ConFact, die zeitung der fans für die fans, erreichte drei ausgaben, auch ein schöner erfolg aller mitschreibenden.

Samstag, 29. August 2009

ACD-Con 2009


Der sonnabend sieht das sitzfußballspiel der mannschaften Petra und Antje. Die erstere gewann mit 2:1 (halbzeit 1:1). Das bild zeigt, wie es geht: die spieler sitzen wie galeerensklaven auf einer bank und sollen "den ball flach halten". Der hintern bleibt auf der bank, sonst einen anderthalbmeter als strafe! (Natürlich wieder ein altes arkonidisches kampfspiel.)
Das grillen zu mittag ist glücklicherweise überdacht, denn draußen gibt es blitz und donner, wie andauernd für Niedersachsen angesagt. Und regnen tut es reichlich.
Das quiz war etwas behindert, weil Rüdiger es eigentlich vorbereitet hatte, der ja nun nicht erscheinen konnte. So zogen Erik und Gero 60 fragen aus dem ärmel, die sich teilweise gewaschen hatten, einige durchaus diskutierbar, was aber traditionsgemäß verboten ist. Quizmaster sind göttern gleich, das weiß man einfach! Wie üblich, nahmen alle am quiz teil; die gruppe 1 mit Jödi gewann mit abstand.


Eine wandzeitung in der ecke nimmt zusehends gestalt an. Sie soll dann als titelblatt für Intravenös herhalten (oder so).

Den tag über wird immer wieder gegrillt.
Abends kommt dann die ebenfalls traditionelle versteigerung von zum teil relativ unmöglichen sachen. Zurück geben verboten! In geübtem auktionatorgehabe versteigert Achim (mit anzugjacke) zeugs für die con-kasse. Während der veranstaltung wird eine email von Rüdiger verlesen, die die anwesenden hinsichtlich seines gesundheitszustands doch etwas beruhigt.
Abschließend wird bekannt gegeben, dass der ACD-Con 2010 (vom 06. bis 08.08.) in Hildesheim stattfinden wird.

Freitag, 28. August 2009

ACD-Con 2009


Ziemlich hoch im norden findet in diesem jahr der ACD-Con statt (ACD = Atlan Club Deutschland): in Stelle bei HH-Harburg, Europa, Erde, Galaxis - und die adresse ist nicht von ungefähr, denn der veranstaltungsort ist eine verlassene arkonidenstation, glaubt man der HomePage, die zu diesem con eingeladen hat. Eine urige idee für ein uriges gelände. Und da tummeln sich jetzt die untertanen des alten arkonidenfürsten und beuteterraners.
Es wird heftig gegrillt, was sich hier ja auch anbietet. Achim verkündet jedes mal mit begeisterung, dass es wiederum gelungen ist, einen programmpunkt abzuarbeiten. Höhepunkt des ersten tages ist das mitternachtsarmdrücken, selbstverständlich eine arkonidische tradition. Antje hätte fast gewonnen, musste sich dann aber Eric geschlagen geben.
Das bild zeigt den völlig leeren veranstaltungsraum, als alle fans gerade hinaus gerannt sind, um dem star-wars-mäßigen waffengang folgen zu können, bei dem es gar bedeutsam brummt und flimmert.
Wie sagt Matthew so schön: "Wir sind von Funkmasten umzingelt!" Das stimmt. Man kommt hier problemlos ins Internet, obwohl es rund herum ziemlich einsam aussieht.
Rüdiger Schäfer ist nicht gekommen und wird allseits vermisst. Die augenblicklich grassierende volkskrankheit soll ihn befallen haben, hoffentlich kein schlechtes omen für das fandom. In 14 tagen ist der PentaCon, und da kommen ja auch wieder einige leute zusammen.
Die letzte spannende frage von heute entscheidet sich morgen früh. Wer steht als erster auf? Der (oder die) muss nämlich den ersten kaffee kochen...

Montag, 10. August 2009

WELTCON 2009 MONTREAL


Montag und damit letzter tag des WeltCons. Eigentlich schade; auch wenn die wege durch die flure lang waren, wir sind sie gern gewandert. Häufig ist der blick nach auße dann dehr farbig (bild oben). Das angebot an items hat auch keineswegs abgenommen; sogar nach der Closing Ceremony gibt es noch welche.

In "Is it what you do or how you do it" geht es um konsistenz und plausibilität bei SF. Es werde ein vertrag mit dem leser geschlossen, der auch einzuhalten sei - dergestalt, dass der leser den anspruch hat, dass ein sf-werk auch konsistent in seinen ausprägungen ist. Das, was geschrieben wird, darf die grenzen dessen, was eingangs definiert wurde, nicht verlassen. Wie vieles in den panels, ist das eigentlich selbstverständlich, - allerdings nicht für alle schreiber. Als besonders gutes beispiel wurde eine story ("Babylon") von Ted Chiang hervor gehoben, die einen Hugo bekommen hat und die man online nachlesen kann.

Überhaupt ist es so, dass eine ganze reihe von werken, die den Hugo bekommen haben, direkt gelesen oder herunter geladen werden können. Nach dem aufruf ein stück runter scrollen!

Die Closing Ceremony ist wieder zweisprachig und gerät kurz und trocken. Der "stab" wird nach Australien weiter gereicht, wo der nächste WeltCon stattfinden wird, sicher mit einigen teilnehmern weniger.

Was dann bei der "Dead Dog Party" abging, erlebt das fandom selten. Bei dieser party werden die reste verzehrt, bei vielen cons bleibt so gut wie gar nichts übrig. Nicht so in Montréal: wer schon ein bezahltes mittagessen eingenommen hatte, konnte sich ärgern, der tisch war reich gedeckt, und hunderte von noch anwesenden fans konnten sich den bauch vollschlagen, ausgiebig trinken und sogar noch getränke mitnehmen. Alles umsonst, versteht sich.

Wir trafen dort auch noch René Walling, den co-chair, der überraschenderweise deutscher ist und den wir seit dem ersten auftauchen beim EasterCon gut kennen. Vermutlich werden wir ihn kaum noch je wiedersehen. Aber wer weiß? Seine tochter hat die kanadische und deutsche staatsbürgerschaft und spricht auch ein paar brocken deutsch.

Das war's dann also gewesen. Wir bleiben noch ein paar tage, und es gibt eine schilderung der impressionen im EDM-EDM-Blog. Matthew und EDM sind demnächst auf dem ACD-Con (nähe Hamburg) zu finden.

Sonntag, 9. August 2009

WELTCON 2009 MONTREAL


Dreimal täglich erscheint der "Voyageur", teilt uns in immer erstaunlicheren varianten mit, warum er so heißt, wie er heißt, und berichtet über die geschehnisse der letzten stunden.

Im gegensatz zu den meisten anwesenden autoren (viele!!), bei denen das abholen von autogrammen relativ problemlos vor sich geht, ist bei Neil Gaiman warten angesagt, stundenlanges warten. Man muss sogar vorher eine karte beantragen, bekommt maximal zwei autogramme, und es gibt keine zeit für fotografien des autoren mit fans. Hoffentlich kann der mann nach dem con seinen arm noch gebrauchen.

In der halle, wo dies stattfindet, sind auch die dealer, die kunstausstellung und die fan-tische. Dort gibt es auch w-lan, aber wenig strom. Den muss ich mir in dem ewig langen umgang tanken, wo zahllose sessel stehen, viele mit einer steckdose, einer kanadischen natürlich. Man darf nie vergessen, so etwas schon am flugplatz zu berücksichtigen. Denn im gegensatz zu England bekommt man nicht einmal den rasierer so in die wand, wie er konstruiert ist. Dafür sind strom und w-lan aber umsonst. Das ist sehr nützlich.

Wenn man Jürgen sieht, gophert er meistens. Heute hat er es geschafft, nach 16 stunden dieser tätigkeit sein t-shirt zu erhalten. Es ist erstaunlich, dass er trotzdem noch zeit für das programm hat.

Um 10 uhr gab es heute "How Cooperations Work" u.a. mit Jody Lynn Nye und S.M.Stirling, ein lebhaftes panel zu den arbeitsumständen, vor- und nachteilen des gemeinsamen schreibens. Es gibt keinen gemeinsamen nenner, die arbeitsumstände variieren von autor zu autor, von projekt zu projekt zwischen
- jeder schreibt seine kapitel alleine und
- man ist während des schreibens ständig in kontakt, um selbst einzelne begriffe miteinander abzuklären.

Um 11 uhr gab es "My Middle Earth Summer Vacation" mit Jan Howard Finder aka The Wombat. Jan unternahm 2004 eine organisierte tour nach Neuseeland zu allen drehorten des "Herrn der Ringe", und er erzählte begeistert davon und zeigte bilder der drehorte. Die verschiedenen tricks der filmcrew wusste er auf amüsante weise zu schildern. Erstaunlich, dass jemand, der sich so für die cleveren ideen der filmcrew begeistern kann, so absolut keinen draht zur mitgebrachten technik hat: "I do not speak tech. When geeks talk it sounds like dirty talk to me!"

Abends gab es viel haut zu sehen, wie positiv dies auch immer unter den vorhandenen optischen gegebenheiten zu werten ist. Femme-fans nehmen die hugo-verleihung meist zum anlass, mitgebrachte große toilette spazieren zu tragen. Das ist außerhalb des congebäudes viel angenehmer als im unterkühlten veranstaltungssaal. Mag also sein, dass viele heute ein wenig verschnupft sind. Bei vielen "herren" wurden auch anzüge gesichtet; es war allerdings eine verschwindende minderheit, wobei noch zu vermelden ist, dass die anzahl der anmeldungen z. zt. bei 4.355 steht (und 3.370 warm bodies, wie es hier so schön heißt).

Den besten roman verfasste Neil Gaiman (wer hätte es gedacht?): "The Graveyard Book", die beste novelle Nancy Kress: "The Erdmann Nexus". Den Hugo für das beste fanzine ging an John Klima: Electric Velocipede.

Samstag, 8. August 2009

WELTCON 2009 MONTREAL


Es ist ganz schön, wenn man als erstes seinen tisch aufsuchen und den tag planen kann. Ein bisschen ärgerlich ist, dass man zum zweck des kaffeeerwerbs ganz ans andere ende des riesigen hauses gehen und fahren muss, denn das lokal mit bezahlbarem (und auch trinkbarem) kaffee liegt im 7.stock. Der kaffee ist jedoch so heiß, dass er, wenn Matthew, der das besorgen liebenswürdigerweise meistens erledigt, ihn gebracht hat, noch kaum zu trinken ist, was wiederum erfreulich ist, weil die klimaregelung aus der halle einen eiskeller machen möchte. Air condition ist durchaus diskutierbar, - vor allem weil hier durchaus schon mal von umweltschutz geredet wird.

Von unserem stand aus hat man den blick auf die biddings verschiedener con-veranstalter, nicht nur für künftige WeltCons, sondern auch für NASFiC (siehe bild). NASFIC heißt North American Science Fiction Interim Convention - hätte ich geschworen. Gemeint ist ein con, der in Nordamerika stattfindet, wenn der WeltCon auf einem anderen kontinent durchgeführt wird. Es fiel mir auf, dass bei Raleigh der NASFiC ein kleines "i" hat und "Fi" nur noch "Fiction" bedeuten soll. Google klärt darüber auf, dass offenbar frühere cons das Interim noch dabei gehabt haben, die neueren nicht mehr. Der sinn ist aber geblieben. Ein fan aus Raleigh, danach gefragt, konnte mit Interim nichts anfangen, - war allerdings auch etwas jünger.

Ansonsten wird auf den fan-tischen das übliche gezeigt: cons werden angekündigt, fanzines i.a. verschenkt oder gegen trade ausgegeben, oder es wird über die arbeiten verschiedener fan-gruppen informiert. Wir verteilen bekanntlich "Pfingstschwof", das ein wenig über das gerfandom vermittelt.

Im laufe des tages bekamen wir besuch vom amerikanischen autor Walter Hunt, der unlängst ehrengast beim DortCon war, sich von Gabi und Arno hervorragend aufgenommen gefühlt hat und gern wieder mal nach Deutschland kommen möchte. Wer weiß, vielleicht klappt's ja.

Beim item "Japanische National-Cons" ist als erstaunlichkeit zu verzeichnen, dass es welche mit und welche ohne schuhe gibt. Hotel-Cons haben normalen fußboden, da kommt man also mit schuhen hinein; die Resort-Cons dagegen sind mit matten ausgelegt, also schuhe verboten. Anderswo unterscheidet man nach sercon oder fannish, aber das ist ja auch ein kriterium... Im übrigen hat nach übereinstimmender meinung in einem japanischen weltcon-beitrag noch nie die technik hunderprozentig funktioniert. Sowas aber auch.

Ein professor der psychiatrie referiert über "Antike Sternkarten". Sic. Ungefähr acht leute auf der welt sind ihm bekannt, die dieses hobby haben. Hier funktionierte die technik. Und die leute sind in guter tradition. Selbst Albrecht Dürer beschäftigte sich bereits mit dieser liebhaberei.

Bei "Alternate Canada" geht es darum, was aus Kanada hätte werden können, wenn bestimmte dinge anders gelaufen wären. Das publikum durfte vorschläge machen. Kein wunder, dass sich als beliebteste politische vision der eigene frankophone staat im westen heraus stellte. So etwas kann man dann auch ungeheuer ausschmücken. (Eine aufgabe für Oliver Henkel?)

"City of the Future" kommt allen bekannt vor, die beim letzten ElsterCon in Leipzig waren.(Davon sind nicht viele hier in Montréal.) Auffällig war ein allgemeiner kritikpunkt: in der darstellung dieser doch so wichtigen umgebungen der menschen ist literarische logik meist eher nicht vorhanden; da ist einfach immer alles da, ohne dass die vorgänge weiter thematisiert werden.
Ein zitat aus der veranstaltung wurde von Brigitte zum zitat des tages erklärt: "I'm really not worried about evil as I am about stupid."

Zur förderung des schriftstellerischen nachwuchses stellten bei "Current New Canadian SF & F" bekannte kanadische autoren werke von jungen schreibern vor.

Abends kam, worauf immer alle warten: die masquerade, diese auch wie beim opening in zweisprachiger moderation. Ich habe an der veranstaltung bei früheren WeltCons immer etwas zu kritteln gehabt, hier nicht; die darbietung war äußerst kurzweilig; es gab nur einen punkt "kinderkostüme", wobei gleich alle verkleideten kinder auf die bühne kamen; und die 23 kostüme, die dann folgten, wirkten sehr frisch und wurden von der moderation äußerst intelligent und humorvoll begleitet. Bemerkenswert nachher die statistik, quelle Voyageur: das verhältnis von gewonnenen preisen zu auftritten ist 1,05 : 1.

Wer gerade am richtigen fenster stand, konnte danach ein feuerwerk verfolgen. Es erwies sich als vorteil für jene, die es nicht gucken konnten, dass sie sogleich zu den partys ins Delta eilten, denn nachher ging wegen überlastung der fahrstühle (alle partys im 28. stock) die warteschlange durch's ganze foyer bis zur straße. Die badges wurden hart kontrolliert, denn in Montréal hat sich herum gesprochen, dass es dort alles umsonst gibt. Wie schon gesagt, der sinn der room parties ist inzwischen ein wenig diskussionsbedürftig.

Freitag, 7. August 2009

WELTCON 2009 MONTREAL


Gleich beim Dealers' Room (siehe bild) um die ecke stehen die fantische. Und seit heute habe ich auch einen, um "Pfingstschwof" an den fan zu bringen, - das oneshot mit den news aus dem Gerfandom. Das klappt mit ansprache sehr viel besser, als wenn man die zines nur irgendwo auslegt. Obendrein hat man mit einem tisch immer ein refugium, und auch anwesende deutsche fans benutzen es gern als anlaufpunkt. Bei den gesprächen wundert man sich häufig, wie viele fans ein bisschen deutsch sprechen können und dies auch gerne tun, zumindest einige brocken.

Bei "After Shuttle" ging es um die probleme von alten, bewährten und neuen teilen bei space-shuttles. Eine komplette neuentwicklung wäre wohl nötig, um unglücke zu vermeiden. Aber vermutlich muss erst noch vielmehr passieren, bevor etwas "passiert".

"Fannish Inquisition" hatte entscheidungskriterien für con-orte zum thema. Nach amerikanischer ansicht z.b. müssen das angebotene essen reichlich und die betten breit genug sein, damit überhaupt angefangen wird nachzudenken.

Paul Krugman hat den nobelpreis für wirtschaft. Er beschrieb, was jeder fan sich wünscht, dass er von der SF zum studium der wirtschaft gekommen sei. So etwas sollte öfter vorkommen, - und schon lesen alle leute SF...

Donnerstag, 6. August 2009

WELTCON 2009 MONTREAL


Der erste tag ist angebrochen. Und dies sind nun die massen, die den WeltCon bevölkern. Im bild wird zur Opening Ceremony gestürmt, die am Donnerstag um 20 uhr im (wirklich) Großen Saal stattfand.

Morgens im hotel hatte es eine kleine überraschung gegeben: das frühstück wurde direkt ins zimmer geliefert. Und die croissants hier sind genauso so toll wie in Frankreich.

Das congebäude ist zwei metro-stationen entfernt vom hotel, die wir heute morgen allerdings per pedes bewältigten. Im gebäude war erst einmal anmelden angesagt; die badges sind hier mini-umhängetaschen, die es erlauben, auch andere kleine dinge, z.b. den ausweis und ein wenig geld zu transportieren. Sehr vernünftg ausgedacht!

Auffällig ist der kostenlose ausschank von wasser. Amerikaner nutzen die vorhandenen geräte, um es direkt im mund zu platzieren; bei ausländern würde das vermutlich zu unfreiwilligen duschen führen, daher stehen zusätzlich überall karaffen und gläser herum, die tagsüber immer wieder nachgefüllt werden, - ein service, der soviel personal bindet, dass es in Europa unvorstellbar erscheint.

Bei der organisation herrscht ein wenig chaos. Irgendwann vor wochen ist dem konitee der main server abgestürzt und hat daten verloren, darunter leider auch meine bestellung eines tisches - und nicht nur meine. Aber bis morgen sollten sie einen organsiert haben, meinte John Mansfield. Qui vivra, verra - wie man hier sagt.

Der con findet statt im 2. und 5. stock des gebäudes in einer kaum fassbaren zahl von räumen. Dass es uhrzeiten mit bis zu 20 parallelen veranstaltungen gibt, scheint mir dann schon wieder etwas unvernünftig viel und erfordert einen hohen anteil von gophern, die es hier namentlich nicht gibt. Sie heißen volunteers.

Die üblichen verdächtigen deutschen sind auch da: Brigitte, Jürgen, Thomas, die auch mit berichten über die items beteiligt sind, die man selbst dann nicht wahrnehmen könnte, wenn man wollte; andere fans sind angesagt; skandinavische und benelux-fans, die man so kennt, sind auch schon da.

In "Fandom History" wurde darüber informiert, dass es streitig ist, wie und wann der ausdruck Convention zustande gekommen ist. Engländer bestehen auf 1937, amerikaner neigen zu 1936, wo der erste con dieser art nach dem convention der republikaner und vor dem der demokraten stattfand und man deshalb diesen ausdruck adaptierte.

Bei "Publishing", wo übersetzer, agenten und herausgeber parlierten, war zu erfahren, dass franzosen, die ja ohnehin mit allem englisch sprachigen etwas über kreuz liegen, immer solche romane gar nicht erst ankaufen, wo amerikaner praktisch im namen Terras agieren, weil diese dann nicht gelesen werden.

Jürgen, der immerhin 1.370 programmpunkte gezählt hat, gophert wie immer, wenn er auf internationale cons fliegt. Auch hier erleben wir ihn immer wieder als "doordragon". Aber er nimmt auch viele items wahr.

Bei "Translating Challengers" ging es darum, welchen einfluss übersetzungen auf bücher haben. Nicht die qualität eines buches entscheidet über den ankauf, wobei für übersetzungen ins englische wesentlich mehr veranschlagt werden muss als umgekehrt, sondern wichtig ist allein das marketingkonzept. Selbst wenn nur durch irgednwelche unwägbarkeiten der erste und zweite band eines werkes nicht ausreichend verkauft wurde, ist ein autor "verbrannt", da mögen seine restlichen werke qualitativ noch so hoch stehen.

Jeder kann darauf zugreifen? "Open Science"? Weit gefehlt. Open Source in IT geht gerade noch, wer weiß, wie lange? Da amerikaner (siehe Walt Disney Prod. mit europäischen märchen, die sie umsonst bekommen haben) alles immer gleich patentieren lassen, ist die freiheit an allen möglichen produktionen vielleicht bald sehr eingeschränkt.

"The Merril collection" ist etwas, was wir in Deutschland in der "Phantastischen Bibliothek in Wetzlar" auch haben. Hierzulande ist sie Toronto angesiedelt. Brigitte wurde spontan zu einem besuch mit führung dorthin eingeladen, als sie von dem deutschen projekt erzählte. Gesammelt werden dort nur englische erstausgaben von büchern, wobei auffällig viele werke in England mehr kapitel haben als in Kanada oder USA, obwohl doch die sprache die nämliche ist.

Abends gab es dann im 5. und im 23. stockwerk room partys en masse. Der WeltCon ist lang und die kandidaten für die nächsten sowie auch für NASFIC sind zahlreich. Inzwischen schlägt der fan sich überall seinen bauch voll, lässt sich den sticker auf den badge kleben und weiß zum schluss häufig gar nicht mehr, auf welcher party er eigentlich ist. Auch die skandinavier machten wieder eine party, wo es mehr bier gab als auf anderen; amerikaner sind da eher zurückhaltend. Neben den snacks aller art war überall die mohrrübe angesagt. In Texas gab es richtiges abendessen. Was will fan mehr?

Mittwoch, 5. August 2009

WELTCON 2009 MONTREAL


Das sind mitnichten die fanmassen in Montréal, wohin wir - Matthew und EDM - auf dem wege sind, sondern der sagenhafte rückstau am abflugschalter.

Wir befinden uns in Frankfurt und sitzen jetzt um 14 uhr im flieger, der schon um 10 uhr hätte starten sollen, aber erst gegen 12 uhr hier ankam. Morgens in Hamburg war noch alles gut; aber hier ist der teufel los. Die maschine bekommt die freigabe nicht, weil es auf dem herflug offenbar einen unfall mit einem kind gegeben hat und die polizei noch ermittelt. Was genau los war, haben wir nicht erfahren, nur dass das kind im krankenhaus ist und es ihm relativ gut gehen soll. Wie das dann zu einer verspätung im herflug kommen konnte, ist ein rätsel. Vielleict stet es morgen in der zeitung.

Jetzt soll es wohl losgehen; ich mache also erstmal den computer aus.

Später:
Das war eine fehlvermutung. Im gegenteil: nachdem noch mehrfach angekündigt wurde, gleich ginge es los, mussten alle plötzlich das flugzeug verlassen. Es ging per bus zurück zum flughfengebäude, denn die maschine war etwas außerhalb platziert worden. Kaum dort angekommen, hieß es: alle in den bussen bleiben (ca 350 personen); zurück zur maschine. Dann standen wir eine halbe stunde in der gluthitze vor dem flieger, bis wir hinein durften.

Um 16 uhr hob der vogel ab und kam wegen der zeitverschiebung um 17 uhr dort an - nach sieben stunden in der luft. In Deutschalnd war es allerdings berets tiefe nacht. Der flug war angenehm, schön kühl, viel zu essen und zu trinken, bildschirm in der sessellehne: man konnte Mozart oder das, was auch noch zur musik gerechnet wird, hören, irgendwelche filme gucken oder sich in die animierte flugroute vertiefen. 6000 km flug in 10 km höhe - dreisprachig, im englischen die entsprechenden füße.

Der entfernung wegen ging es im taxi zum hotel mit einem farbigen fahrer, der nicht so gern englisch sprechen wollte, so dass ich meine letzten französischen brocken zusammen kratzte, was ihn wiederum glücklich stimmte.

Der uhrzeit entsprechend, machten Matthew und ich dann doch noch einen spaziergang zum congebäude, wo allerdings nichts los war. Die atmosfäre druaßen ist angenehm, fast mediterran, furchtbar viele leute auf den straßen, irgendwo ein straßenfest.

Ich will nicht gerade von einem jet lag reden; aber dann fiel ich doch etwas angemüdet ins bett.
Das hotel hat W-LAN umsonst, wenn es vielleicht auch ansonsten wünsche übrig lässt. Aber,nein, ich will mich nicht beschweren, es ist ja alles da, nur es ist hier und da etas renovierungsbedürftig. Immerhin: die klimaalage geht nach etwas gutem zureden. Und das ist heute abend wichtig.