Sonntag, 9. August 2009

WELTCON 2009 MONTREAL


Dreimal täglich erscheint der "Voyageur", teilt uns in immer erstaunlicheren varianten mit, warum er so heißt, wie er heißt, und berichtet über die geschehnisse der letzten stunden.

Im gegensatz zu den meisten anwesenden autoren (viele!!), bei denen das abholen von autogrammen relativ problemlos vor sich geht, ist bei Neil Gaiman warten angesagt, stundenlanges warten. Man muss sogar vorher eine karte beantragen, bekommt maximal zwei autogramme, und es gibt keine zeit für fotografien des autoren mit fans. Hoffentlich kann der mann nach dem con seinen arm noch gebrauchen.

In der halle, wo dies stattfindet, sind auch die dealer, die kunstausstellung und die fan-tische. Dort gibt es auch w-lan, aber wenig strom. Den muss ich mir in dem ewig langen umgang tanken, wo zahllose sessel stehen, viele mit einer steckdose, einer kanadischen natürlich. Man darf nie vergessen, so etwas schon am flugplatz zu berücksichtigen. Denn im gegensatz zu England bekommt man nicht einmal den rasierer so in die wand, wie er konstruiert ist. Dafür sind strom und w-lan aber umsonst. Das ist sehr nützlich.

Wenn man Jürgen sieht, gophert er meistens. Heute hat er es geschafft, nach 16 stunden dieser tätigkeit sein t-shirt zu erhalten. Es ist erstaunlich, dass er trotzdem noch zeit für das programm hat.

Um 10 uhr gab es heute "How Cooperations Work" u.a. mit Jody Lynn Nye und S.M.Stirling, ein lebhaftes panel zu den arbeitsumständen, vor- und nachteilen des gemeinsamen schreibens. Es gibt keinen gemeinsamen nenner, die arbeitsumstände variieren von autor zu autor, von projekt zu projekt zwischen
- jeder schreibt seine kapitel alleine und
- man ist während des schreibens ständig in kontakt, um selbst einzelne begriffe miteinander abzuklären.

Um 11 uhr gab es "My Middle Earth Summer Vacation" mit Jan Howard Finder aka The Wombat. Jan unternahm 2004 eine organisierte tour nach Neuseeland zu allen drehorten des "Herrn der Ringe", und er erzählte begeistert davon und zeigte bilder der drehorte. Die verschiedenen tricks der filmcrew wusste er auf amüsante weise zu schildern. Erstaunlich, dass jemand, der sich so für die cleveren ideen der filmcrew begeistern kann, so absolut keinen draht zur mitgebrachten technik hat: "I do not speak tech. When geeks talk it sounds like dirty talk to me!"

Abends gab es viel haut zu sehen, wie positiv dies auch immer unter den vorhandenen optischen gegebenheiten zu werten ist. Femme-fans nehmen die hugo-verleihung meist zum anlass, mitgebrachte große toilette spazieren zu tragen. Das ist außerhalb des congebäudes viel angenehmer als im unterkühlten veranstaltungssaal. Mag also sein, dass viele heute ein wenig verschnupft sind. Bei vielen "herren" wurden auch anzüge gesichtet; es war allerdings eine verschwindende minderheit, wobei noch zu vermelden ist, dass die anzahl der anmeldungen z. zt. bei 4.355 steht (und 3.370 warm bodies, wie es hier so schön heißt).

Den besten roman verfasste Neil Gaiman (wer hätte es gedacht?): "The Graveyard Book", die beste novelle Nancy Kress: "The Erdmann Nexus". Den Hugo für das beste fanzine ging an John Klima: Electric Velocipede.

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