Donnerstag, 6. August 2009

WELTCON 2009 MONTREAL


Der erste tag ist angebrochen. Und dies sind nun die massen, die den WeltCon bevölkern. Im bild wird zur Opening Ceremony gestürmt, die am Donnerstag um 20 uhr im (wirklich) Großen Saal stattfand.

Morgens im hotel hatte es eine kleine überraschung gegeben: das frühstück wurde direkt ins zimmer geliefert. Und die croissants hier sind genauso so toll wie in Frankreich.

Das congebäude ist zwei metro-stationen entfernt vom hotel, die wir heute morgen allerdings per pedes bewältigten. Im gebäude war erst einmal anmelden angesagt; die badges sind hier mini-umhängetaschen, die es erlauben, auch andere kleine dinge, z.b. den ausweis und ein wenig geld zu transportieren. Sehr vernünftg ausgedacht!

Auffällig ist der kostenlose ausschank von wasser. Amerikaner nutzen die vorhandenen geräte, um es direkt im mund zu platzieren; bei ausländern würde das vermutlich zu unfreiwilligen duschen führen, daher stehen zusätzlich überall karaffen und gläser herum, die tagsüber immer wieder nachgefüllt werden, - ein service, der soviel personal bindet, dass es in Europa unvorstellbar erscheint.

Bei der organisation herrscht ein wenig chaos. Irgendwann vor wochen ist dem konitee der main server abgestürzt und hat daten verloren, darunter leider auch meine bestellung eines tisches - und nicht nur meine. Aber bis morgen sollten sie einen organsiert haben, meinte John Mansfield. Qui vivra, verra - wie man hier sagt.

Der con findet statt im 2. und 5. stock des gebäudes in einer kaum fassbaren zahl von räumen. Dass es uhrzeiten mit bis zu 20 parallelen veranstaltungen gibt, scheint mir dann schon wieder etwas unvernünftig viel und erfordert einen hohen anteil von gophern, die es hier namentlich nicht gibt. Sie heißen volunteers.

Die üblichen verdächtigen deutschen sind auch da: Brigitte, Jürgen, Thomas, die auch mit berichten über die items beteiligt sind, die man selbst dann nicht wahrnehmen könnte, wenn man wollte; andere fans sind angesagt; skandinavische und benelux-fans, die man so kennt, sind auch schon da.

In "Fandom History" wurde darüber informiert, dass es streitig ist, wie und wann der ausdruck Convention zustande gekommen ist. Engländer bestehen auf 1937, amerikaner neigen zu 1936, wo der erste con dieser art nach dem convention der republikaner und vor dem der demokraten stattfand und man deshalb diesen ausdruck adaptierte.

Bei "Publishing", wo übersetzer, agenten und herausgeber parlierten, war zu erfahren, dass franzosen, die ja ohnehin mit allem englisch sprachigen etwas über kreuz liegen, immer solche romane gar nicht erst ankaufen, wo amerikaner praktisch im namen Terras agieren, weil diese dann nicht gelesen werden.

Jürgen, der immerhin 1.370 programmpunkte gezählt hat, gophert wie immer, wenn er auf internationale cons fliegt. Auch hier erleben wir ihn immer wieder als "doordragon". Aber er nimmt auch viele items wahr.

Bei "Translating Challengers" ging es darum, welchen einfluss übersetzungen auf bücher haben. Nicht die qualität eines buches entscheidet über den ankauf, wobei für übersetzungen ins englische wesentlich mehr veranschlagt werden muss als umgekehrt, sondern wichtig ist allein das marketingkonzept. Selbst wenn nur durch irgednwelche unwägbarkeiten der erste und zweite band eines werkes nicht ausreichend verkauft wurde, ist ein autor "verbrannt", da mögen seine restlichen werke qualitativ noch so hoch stehen.

Jeder kann darauf zugreifen? "Open Science"? Weit gefehlt. Open Source in IT geht gerade noch, wer weiß, wie lange? Da amerikaner (siehe Walt Disney Prod. mit europäischen märchen, die sie umsonst bekommen haben) alles immer gleich patentieren lassen, ist die freiheit an allen möglichen produktionen vielleicht bald sehr eingeschränkt.

"The Merril collection" ist etwas, was wir in Deutschland in der "Phantastischen Bibliothek in Wetzlar" auch haben. Hierzulande ist sie Toronto angesiedelt. Brigitte wurde spontan zu einem besuch mit führung dorthin eingeladen, als sie von dem deutschen projekt erzählte. Gesammelt werden dort nur englische erstausgaben von büchern, wobei auffällig viele werke in England mehr kapitel haben als in Kanada oder USA, obwohl doch die sprache die nämliche ist.

Abends gab es dann im 5. und im 23. stockwerk room partys en masse. Der WeltCon ist lang und die kandidaten für die nächsten sowie auch für NASFIC sind zahlreich. Inzwischen schlägt der fan sich überall seinen bauch voll, lässt sich den sticker auf den badge kleben und weiß zum schluss häufig gar nicht mehr, auf welcher party er eigentlich ist. Auch die skandinavier machten wieder eine party, wo es mehr bier gab als auf anderen; amerikaner sind da eher zurückhaltend. Neben den snacks aller art war überall die mohrrübe angesagt. In Texas gab es richtiges abendessen. Was will fan mehr?

Keine Kommentare: